Meine Lieben, ich sitze gerade draußen auf der Terrasse, es
zwitschern die Vögel, die Sonne scheint, der Himmel ist wolkenlos, das
Thermometer zeigt 25°C an – es ist Frühling in der Provence! Es ist jetzt die Saison, in der es draußen wärmer ist als drinnen, wurde mir im Kindergarten erklärt. Außerdem sind auf den Straßen auffallend viele Touristen unterwegs, vor allem Holländer! Und die Fahrradfahrer touren wieder durch die Gegend. Lediglich die
blühenden Pfirsichbäume stören mich ein wenig, ich bin anscheinend allergisch
gegen die Blüten, den ganzen Tag über trieft die Nase und ich habe Angst mit
meinem Niesen die Kinder bei ihrem Mittagsschlaf zu stören.
Apropos Kinder, ich wollte euch ja mal berichten, wie so ein
Tag bei mir verläuft! Also, ich schildere mal, wie ein typischer Montag bei mir
so aussieht.
Mein Montag beginnt (wie jeder Tag der Woche) um halb 8:
Jeanne wacht auf, weckt alle auf und es gibt Frühstück: eine Schüssel Tee für
jeden, dazu Kekse oder Baguette, wahlweise mit Marmelade oder Honig. Nach dem
Essen mache ich den Abwasch, putze mit Jeanne die Zähne und räume alles auf.
Gegen 9 verlassen wir – wenn alles gut läuft und Jeanne nicht noch unbedingt
alle ihre Puppen anziehen will – das Haus und fahren zum Kindergarten, wo um 9:30
Uhr meine Arbeit beginnt. So gut wie jeden Morgen erwartet mich dann gleich
mindestens ein Kind mit Stinkewindel, was gerne gewickelt werden möchte (so
stellt man sich doch einen guten Start in den Tag vor, oder?). In unserem
kleinen Raum sind wir meistens 5-8 kleine Kinder und 2 Erwachsene, die Kinder
spielen, wir erzählen Geschichten, malen, singen oder spielen mit den Kindern.
Ich bin allerdings die meiste Zeit mit Windeln wechseln oder Sachen aufräumen beschäftigt,
zum richtig spielen komme ich eher selten. Wenn alle Kinderpopos dann sauber
sind, gehe ich mit 1-2 Kindern in die Küche und bereite den Teig für das Brot
vor, montags ist nämlich unser Backtag. Kleine Anekdote zwischendurch: Einmal
habe ich mit einem Kind den Teig vorbereitet, hatte schon alle Zutaten in die
Schüssel getan, als eine kleine Kinderhand Blitzschnell das Glas mit dem Salz
drin nahm und den gesamten Inhalt in die Schüssel schüttete. Das Brot war
danach leider etwas versalzen…
Mit den Kindern gehe ich dann zurück in unseren Raum,
zusammen mit den Kindern räumen wir dann auf (im Klartext: Carolin räumt auf,
die Kindern werden vergeblich dazu animiert mir zu helfen). Dann geht es mit
allen zurück in die Küche, das goûter steht an, also das Frühstück. Die Kinder
werden hingesetzt, Streitereien über die Stuhlwahl müssen geschlichtet werden
(ein Kind hat sich einmal heulend auf dem Boden gewälzt, weil sein
Lieblingsstuhl schon belegt war) und dann werden kleine Brotscheiben mit
Marmelade bestrichen, Nüsse und Obst verteilt, umgekippte Becher aufgehoben und
Tee nachgeschenkt. Wenn alle satt sind, werden die kleinen Schürzen angezogen
und los geht die Bäckerei: jedes Kind bekommt einen kleinen Klumpen Teig und
etwas Mehl, damit darf es dann machen was es will (außer essen, aber das
verstehen die Kleinen auch nach dem 10. Mal sagen nicht so richtig…) und wir
singen die Bäckerei-Lieder. Wenn jedes Kind zufrieden mit seinem Brot ist,
werden mit kleinen Waschlappen die
Münder und Hände abgewaschen, danach geht’s ans Eingemachte: Kinder anziehen!
Das ist immer mit der stressigste Moment des Tages. In einem kleinen Flur hat
jedes Kind einen Haken und ein kleines Fach, wo die Schuhe drin stehen. Leider
kommen die Kinder an die Fächer ran, heißt jedes Kind will seine Sachen schon
einmal holen, wirft sie durch die Gegend, klaut die Jacke des anderen oder
versteckt sie hinter den Vorhängen. Gleichzeitig versuche ich, dem sich
sträubenden Kind auf meinem Schoss so schnell wie möglich die Schleifen zu
binden, damit die anderen nicht so lange warten müssen, die sich vor Ungeduld
gegenseitig anschreien oder schubsen. Kurz gesagt: es herrscht ein riesen
Chaos, vor allem, weil oft auch die andere Gruppe gleichzeitig dabei ist, sich
fertig zu machen. 20 Kinder, 2 junge deutsche Mädchen die versuchen Ruhe zu
bewahren und trotzdem schnell alle anzuziehen. Die Erzieherinnen besprechen
derweil oft was im Büro, ziehen sich selbst an oder begleiten die letzten
Kinder auf Toilette. Nachdem das letzte Kind das Haus verlassen hat und in den
Garten gerannt ist, kann ich zum ersten Mal am Tag kurz durchatmen: Ruhe!
Doch
dann sehe ich den Zustand der Küche: Essen auf dem Boden, Marmeladenflecken auf
dem Tisch, Mehl überall verstreut. Also schwinge ich den Lappen, den Besen und
den Schwamm, bis die Küche wieder so aussieht wie zuvor. In der Zwischenzeit (es
ist zwischen 11:15 und 11: 45 Uhr) ist meistens auch schon das Mittagessen
geliefert worden. Der Salat, die Hauptspeise und der Nachtisch müssen aus den
großen Platten auf 3 Gruppen verteilt werden, danach bringe ich alles in die
jeweilige Küche, bereite die Teller, Becher und Tische vor, lege die
Kuscheltiere und Decken in die richtigen Betten und gehen schnell in den
Garten. Dort warten schon die müden Kinder auf mich, die Kleinen haben noch
einen anderen Rhythmus als die größeren – deswegen muss mittags alles immer
ganz schnell gehen, um 12:15 sind spätestens alle Kinder drinnen. Schnell
werden die Windeln gewechselt, der Pyjama angezogen und die Hände gewaschen,
das ist fast wie Arbeit am Fließband! Das Mittagessen ist auch meistens sehr
entspannt, aber gerade montags sind drei „Problemkinder“ da, die auch Mittagsschlaf
machen. Problemkind heißt, sie wollen nichts essen, nicht schlafen, weinen und
wollen ihre Mama. Irgendwie muss man sie dann doch dazu bringen, etwas zu essen
(einem Kind gaukeln wir immer vor, Rote Beete sei Marmelade und der
Gemüseauflauf sei Nusskuchen. Klappt hervorragend, meistens). Sobald ein Kind
beschlossen hat satt zu sein, wird es meistens von mir in den Schlafraum
begleitet und ins Bett gelegt - Tür zu. So leicht funktioniert das leider nicht
bei unseren Problemkindern: da muss in den Schlaf gesungen werden, 50x
wiederholt werden dass Mama erst NACH dem Mittagsschlaf kommt und versichert
werden, dass alle anderen auch schlafen. Und wenn dann das Kind immer noch
weint, kommt mir eine Erzieherin zur Hilfe, die haben irgendwie magische Kräfte und kriegen
jedes Kind zum einschlafen. Wenn dann gegen 13 Uhralles schläft, gehe ich
zurück in die Küche und räume diese ein zweites Mal auf, was wesentlich länger
dauert als am Vormittag, weil jetzt die großen Essensplatten vom Lieferanten
gesäubert werden müssen (ist bei Auflauf und Püree eine ganz doofe
Angelegenheit!) und die ganzen Essensreste in Dosen und Tüten verpackt werden
müssen. Wenn all das fertig ist, die Geschirrspülmaschine läuft und das Wasser
für den Tee aufgesetzt ist, kehrt wieder Ruhe ein.
Pause, endlich!
Im Winter
haben wir die immer oben in einem kleinen Zimmer mit Bett verbracht, jetzt, wo
es draußen wärmer wird, setzten wir uns mit einem Tee und Schokolade nach
draußen auf die Terrasse und genießen die Sonnenstrahlen. Gerade wenn ich
denke, wie schön die Welt doch ist, kommt eine Erzieherin mit einem
aufgewachten - und im besten Fall weinendem – Kind und fragt, wessen Pause
schon vorbei ist. Mist, am Montag habe ich nur eine Stunde, also Schluss mit
Entspannung. Die aufgewachten Kinder müssen erstmal gewickelt bzw. zur Toilette
begleitet werden, und der Schlafanzug wird natürlich ausgezogen. Danach werden
die Kinder ruhig gehalten, weil sie sonst die anderen aufwecken. Meistens malen
wir oder kneten, seit es so schön warm ist gehen wir auch manchmal in den
Garten und spielen. Nachmittags sind meine Kleinen mit der mittleren Gruppe
(den Elfes) zusammen gelegt, so sind es oft 9 Kinder die im Garten spielen. Ab
15 Uhr muss ich dann allerdings wieder rein, um das zweite goûter, also den
Nachmittagssnack, vorzubereiten. Das bekommen wir auch geliefert, meistens ist
es Kuchen, Pudding oder Obst, an guten Tagen Crème brûlée oder Mousse au
chocolat. Gerade habe ich unbemerkt ein wenig genascht, als schon die ersten
Kinder wieder reinkommen, die die Hände gewaschen haben wollen und das Lätzchen
umhaben wollen. Das goûter ist meistens ebenfalls sehr ruhig, weil die meisten
Kinder gerade erst aufgewacht und somit noch ein wenig müde sind. Wenn alle
fertig gegessen haben, gehen sie mit der Erzieherin wieder nach draußen um zu
spielen, während ich drinnen alles auf Vordermann bringe. Zum Aufräumen gehört
abends auch die Wäsche, die ich überall zusammensammel und dann in der
Waschmaschine bei der hoffentlich richtigen Gradanzahl wasche. Alle Mülleimer
müssen geleert werden und neu „besackt“ werden, die Betten müssen aufgeräumt
werden, die Kuscheltiere in die Richtigen Rücksäcke zurückgetan werden und dann
muss der ganze große Saal und alle Spielzeuge aufgeräumt werden. Der Geschirrspüler
ist meistens auch ausräum-bereit, die Essensreste vom goûter können auch nicht
so liegen bleiben. Während ich also durch das Haus flitze, kommen immer mal
wieder Eltern rein, die ihre Kinder abholen und wissen wollen wo sich denn die
Hose/der Pulli/der Hausschuh/das Kuscheltier befindet, wie lange das jeweilige
Kinde geschlafen hat und wie der Tag so war. Schnell werden noch die Gläser
gespült, die Stühle auf den Tisch gestellt und einmal mit dem Besen durchgefegt
– FERTIG! Es ist 18 Uhr, Feierabend für heute.
Jedenfalls für die kurze Autofahrt nach Hause, meistens
werde ich von irgendwelchen Eltern mitgenommen, wenn Jeanne früher abgeholt
wird. Kaum betrete ich das Grundstück, erwartet mich unser großer Hund Klint,
der mich freundlich begrüßt und gerne was zu futtern hätte, genau wie die Katze
Toupi. Sobald ich dann zwei Schritte ins Haus gemacht habe, höre ich von
irgendwo kreischen „Carolin, endlich ist meine Carolin zu Hause!“ und die
kleine Jeanne kommt auf mich zu gerast und umarmt mich stürmisch. Mit Paul und
Laure unterhalte ich mich dann kurz über den Tag, bis Jeanne keine Ruhe mehr
gibt und ich mit ihr spielen soll. Danach ist es Zeit fürs Bad, was immer so
eine Angelegenheit ist. Jeanne will selten freiwillig baden, da muss man immer
irgendeinen Trick finden. In letzter Zeit klappte das mit dem Angelwettbewerb
ganz gut: „Jeanne, ich geh schonmal vor und fange schon an zu angeln, dann
gewinne ich dieses Mal!“ Darauf folgt immer ein energisches „NEIN, ich
gewinne!“ und schwuppst rennt sie an mir vorbei. Nach dem Bad, wird dann der
Schlafanzug angezogen und weiter gespielt, jede falls spielt Jeanne. Ich decke
während dessen den Tisch, bereite das Essen vor (meistens gibt es die Reste vom
Mittag, die nochmal warm gemacht werden müssen oder ich koche eine Kleinigekeit)
und schneide das Baguette. Dann wird gegessen, wir unterhalten uns über dies
und das, danach mache ich den Abwasch (meine Gastfamilie hat keinen
Geschirrspüler) und räume alles auf. Jeanne möchte meistens von mir noch eine
Geschichte vorgelesen haben, dann falle ich aufs Sofa und gucke ein wenig mit
Paul und Laure (Jeanne ist inzwischen im Bett) Nachrichten, und gegen 21 Uhr
bin ich dann meistens in meinem Zimmer. Tür zu – wirklicher Feierabend! Abends
bin ich meistens zu müde, um irgendwas Großartiges zu machen, selbst zum Lesen
bin ich oft zu müde, sodass ich lieber um 22 Uhr schon das Licht ausmache und
schlafe.
So in etwa verläuft jeder Tag der Woche, bis auf den
Dienstag wo ich schon mittags nach Hause
komme (den Nachmittag allerdings im Haushalt arbeite) und der Mittwoch, wo der
Kindergarten geschlossen ist. Da kümmere ich mich vormittags um Jeanne (wir
gehen spazieren, spielen im Garten, malen, basteln etc.) und nachmittags helfe
ich meistens Paul draußen, wir sammeln Holz, beladen den Anhänger oder den
Lastwagen.
Vielleicht versteht ihr jetzt, warum ich so viel von den
Wochenenden erzähle: die Wochen sind Alltag, es passiert nicht viel spannendes,
jeder Tag ähnelt dem anderen. Dazu sind die Wochenenden ziemlich wichtig für
uns, es ist der einzige Moment der Woche, der kinder- und vor allem arbeitsfrei
ist. Die Wochenenden sind schon fast überlebenswichtig für uns, ich glaube wir
wären sonst schon total durchgedreht. Wir brauchen einfach diese Zeit für uns,
in der es sich nicht um dreckige Windeln, Läuse, Streitereien über
Sandschaufeln oder Abwasch dreht und man kein Kindergeschrei zu Ohren bekommt.
So zog es uns auch dieses Wochenende in die Ferne. Am
Samstagmorgen brachen Lea und ich mit Hilde auf(Jana befand sich derzeit in
Aix-en-Provence), um das schnuckelige Dorf St. Remy de Provence zu erkunden –
angeblich eines der schönsten Dörfer der Region. Wir fuhren etwa 1 ½ Stunden
(davon sind mindestens 45min wegen Verfahrerreien draufgegangen. Avignon ist
einfach schlecht ausgeschildert, da gibt es Kreiselausfahrten mit „Alle
Richtungen“, die nächste heißt dann „Andere Richtungen“, was denn sowas?!)
durch die provenzalische Landschaft und parkten dann auf einem kleinen
Parkplatz.
St. Remy de Provence - eine Seitengasse |
Kaum zwei Schritte Richtung Dorfmitte gemacht, fühlten wir uns wie
in einem Film. Stellt euch den kitschigsten französischen Film vor, den ihr
kennt. Genau, mit uralten Autos, kleinen Gassen, bunten Fensterläden, der
kleinen Bäckerei, die „Papas Bäckerei“ heißt, an der Ecke, daneben „Tante
Célines Boutique“ und „Francois Chocolaterie“. Die Straße gesäumt von den hohen
Platanen, auf der Bank in der Sonne sitz ein alter Mann mit Baskenmütze auf dem
Kopf und einem frischen Baguette unterm Arm, ein kleines Schild wirbt für die
beste Crêperie des Dorfes.
Leckere Schokolollis aus dem Chocolatier! |
Die Sonne scheint, es weht ein kühler Wind die
Blätter durch die Gegend. Ja, genauso war es in St. Remy – total kitschig, aber
wunderschön. Unser zweites Ziel des Tages war dann Les Baux, was uns von Leas
Gastmutter empfohlen worden war. Wir fanden ein kleines Dorf in den Bergen, was
sehr mittelalterlich wirkte. Uns gefiel es nicht so, es war sehr touristisch,
an allen Ecken konnte man die typische Seife, Postkarten, „Ich liebe die
Provence“-T-Shirts oder Lavendelsträuße kaufen. Dazu wehte der Mistral ziemlich
stark, sodass wir schnell mit Hilde zurück nach Avignon fuhren, wo wir noch ein
wenig shoppen gingen.
Links? Rechts? Wo sind wir eigentlich?! |
Am Sonntag war unser Ausflugsziel schon etwas weiter
entfernt: das Mittelmeer, da zieht es uns irgendwie immer mindestens einmal im
Monat hin. Mein Gastvater lieh mir seinen großen Frankreichatlas und zeigte mir
den besten Weg gen Süden, einmal volltanken – und ab los ging unser Trip. Mit
lauter Musik, offenem Fenster und jede Menger guter Laune düsten wir vorbei an
Olivenbäumen, Weinfeldern und kleinen Dörfern; wegen der Mautkosten sind wir
uns über die Landstraßen Südfrankreichs gesaust. Wir machten ein kleines
Picknick auf einem Kreisel im Schatten der Pinien, in einem anderen Dorf
hielten wir kurz vor einer Bäckerei und kauften frisches Baguette. Hinter der
nächsten Kurve war es dann: das Mittelmeer!
Ein Ort der fast so heißt wie ich? Da muss es schön sein! |
Wir folgten den Schildern die nach „Carro
Strand“ und landeten in einem verträumten Fischerdorf, mit einer
wunderschönen kleinen Bucht und einem kleinen Sandstrand.
Auf den Felsen machten
wir es und gemütlich und picknickten – Baguette mit Oliventapenade die wir auf
einem Markt gekauft hatten.
Wir genossen die Sonne, den Blick auf das
türkisblaue Meer und das Gefühl von Freiheit. Zum Glück war das Wasser beim Eintauchen
des großen Zehs dann doch ziemlich kalt, so mussten wir uns nicht ärgern, dass
wir kein Badezeug mitgenommen hatten. Wir fuhren ein wenig weiter an der Küste
entlang und hielten an einem kleinen Hafen, wo wir mit Jana und zwei weiteren
deutschen Mädchen verabredet waren. Zusammen spazierten wir durch den
Pinienwald am Rande der Küste und ruhten uns in einer weiteren kleinen Bucht
kurz aus. Doch dann war es 17 Uhr, Zeit um aufzubrechen um rechtzeitig zum
Abendessen zu Hause zu sein.
Die Straße die wir nahmen hatte für mich als Norddeutsche gefühlte 90°C Steigung und war etwa 3m breit, die Kurven waren so
eng dass man fast rangieren musste. Und wer saß am Steuer? Natürlich die
Norddeutsche, für die der Deich schon fast ein Gebirge ist. Herrlich! So lernte
ich auch mal das Anfahren mit Handbremse, als mir jemand entgegenkam. Der
Heimweg war dann eher ruhig, weil wir Mädchen alle ziemlich fertig und
erschöpft waren.
An diesem Wochenende hat Hilde gute 500km hinter sich
gebracht, der Tank ist auch schon wieder ziemlich leer, was angesichts der Benzinpreise gar nicht so toll ist. Aber egal, wir haben uns gesagt, dass wir
uns darum keine Gedanken machen, sonst verlassen wir nie mehr das Haus! Wir
hätten all das zwar auch per Bahn und/oder Bus erreichen können, aber so ein
kleiner Roadtrip durch die Provence hat doch viel mehr Charme, vor allem mit
unserer lieben Hilde, die an allen Ecken klappert, quietscht und vor allem
stinkt. Was würden wir ohne unsere alte Dame nur machen…
So, das war‘s auch schonwieder.
Bei meiner alten neuen Gastfamilie bei der ich ja jetzt
übergangsweise eingezogen bin läuft alles soweit ganz gut, es tut gut mal zur
Abwechslung mit etwas älteren Kindern was zu machen, mit den beiden großen
Jungs spiele ich viele Spiele oder klettere draußen im Baum, unterhalte mich
mit ihnen über Harry Potter und backe Kuchen. Ich glaube auch, dass die kurze
Auszeit auch für meine richtige Gastfamilie wohltuend ist, immer ein blondes,
deutsches Mädchen um sich zu haben muss auf die Dauer auch anstrengend sein!
Paul hat mir jedenfalls erzählt, dass Jeanne jeden Morgen fragt wo ich bin,
wann wir uns endlich wieder sehen und wo
ich schlafe, sie ist ganz besorgt, dass ich draußen schlafen muss. Die kleine
Maus ist wirklich zu süß!
Also ihr Lieben, ich schicke euch ganz viel Sonne und Wärme aus dem Süden! Meine Sommersprossen spriessen ohne Ende (letztens hat mich ein Kind gefragt, was das für komsiche Punkte auf meiner Nase sind und ob ich krank sei! Die Kinder heutzutage...) und meine Haare werden immer blonder. Ich habe ein wenig Angst vor dem Sommer, da sind meine Haare dann bestimmt weiß und mein Gesicht total braun, weil man nurnoch Sommersprossen sieht!
Kuss und Schluss,
Carolin
P.S: Schaut mal, was ich in Avignon entdeckt habe! :-)
Danke für den Bericht über deine Arbeit, jetzt kann man sich das alles besser vorstellen!! Außerdem hat es vorher echt nur nach Freiheit, Sonnenschein und Spaß geklungen ;) ,
AntwortenLöschenIch denke ganz fest an dich, es ist schön wieder zu Hause zu sein, aber noch schöner wär es jetzt einfach zu dir nach Hause zu fahren und dich auch vorzufinden :)!!
:-*